Nach 1,5 Wochen der Vorbereitung und des Wartens auf besseres Wetter, legen wir heute endlich ab. Um 16.00 Uhr (22.00 Uhr MESZ) gehen wir Anker auf. Next Stopp: Horta auf den Azoren.
Als wir gestern die Simpson Bay und die Lagoon Marina verlassen haben, bekamen wir einen Vorgeschmack auf die Gewalt von Wind und Ozean. Gegen Wind und Welle fuhren wir unter Maschine gen Norden in die Bay de Marigot. Bis zu 32 Knoten Wind hatten wir in den Spitzen.
2.500 Seemeilen über den Atlantik
Doch die gute Nachricht: Das Wettergeschehen im Norden hat sich beruhigt. Stand jetzt (Donnerstag 09:30 karibischer Zeit) haben wir auf der rund 2.500 Seemeilen langen Strecke auf die Azoren höchstens rund 30 Knoten Wind zu erwarten – und den dann von achtern, was das Segeln deutlich entspannter macht, als das gestrige Gegenan.
Wir nehmen die südlichere Route
Wenn wir heute starten, segeln wir zunächst gen Norden. Etwas Anderes lässt auch der Wind nicht zu, denn der kommt stetig aus Ost. Für etwa zwei bis drei Tage geht es daher straight gen Norden, bevor wir dann Richtung Osten „abbiegen“. Insgesamt wird unsere Route doch aber deutlich südlicher verlaufen, als ursprünglich geplant. Im Norden ist der Wind stärker und das wollen wir gerne vermeiden. Wir werden uns den Azoren daher insgesamt eher aus West-Süd-West nähern.
18 Tage auf dem Atlantik
Aktuell rechnen wir damit, rund 18 Tage für die Überquerung des Atlantiks bis zu den Azoren zu benötigen.
Bevor es nachher final losgeht, trainieren wir auch nochmal das „Boje-über-Bord“-Manöver. Wir haben zwar überall an Bord sogenannte Lifelines verlegt, in denen wir uns beim Bewegen über die FRIENDSHIP einklippen können, wollen für den Notfall aber doch bestens gerüstet sein.
Kommunikation über Satellitentelefon
Um 20.00 Uhr starten wir dann mit der ersten Wache. Rainer und Bodo starten in den Abend, bevor dann der „normale“ Wachrhythmus beginnt. Den Start der Wachen haben wir so spät gelegt, da nach dem Start sowieso alle erstmal noch ganz aufgeregt und auch wach sein werden.
Ab heute Abend haben wir dann aber auch kein Netz mehr. Das heißt, dass keine Kommunikation per WhatsApp, E-Mail oder Telefon mehr möglich sein wird. Für Notfälle haben wir unser Iridium an Bord. Damit können wir im Ernstfall ein Notsignal abgeben und Hilfe anfordern. Darüber empfangen wir aber auch unsere Wetterdaten, senden unsere Position und verschicken unsere Blogeinträge.
Aktuelle Positionen können sich auch mal verspäten
Die Position versenden wir ein Mal pro Tag, den Blog rund alle zwei Tage. Sollte es mal zu Verzögerungen kommen, bedeutet das nicht, dass es uns nicht gut geht. Manchmal ist die Technik einfach etwas langsamer.