Der erste Teil unserer Atlantiküberquerung ist geschafft. Nach 14 Tagen und 23 Stunden auf dem Atlantik kamen wir in Horta auf den Azoren an.
Die letzten Meilen zählten wir nur noch herunter, als wir uns Horta Stück für Stück näherten. Noch 100 Seemeilen, 50, 40, 30, 20, 10. Marina anrufen, Leinen und Fender vorbereiten, Positionen einteilen. Die Zeit verging wie im Flug von der ersten Landsichtung bis zum Ankommen. Es war viel zu tun und zu beachten. Der Wind aus Südwest brachte uns ordentlich Windsee, gleichzeitig herrschte noch Schwell aus Norden. Eine diffuse Welle schaukelte uns durch den nur zwei Seemeilen breiten Kanal zwischen Faial und Pico.
Glück mit den Bedingungen nur die Welle hat genervt
Angekommen in der Marina empfing uns dann direkt eine ganz besondere Stimmung. Denn wer hier einläuft, hat definitiv den Atlantik überquert. Entweder aus Osten oder Westen kommend. Die Vorfreude war riesig und so kehrten wir nach einem leckeren Abendessen natürlich auch sofort in der berühmten Segler-Kneipe Peters Café Sport ein.
Die Überfahrt an sich war sehr schön und angenehm. Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter. Nur einmal kurz ging es hoch bis zu 42 Knoten. Aber da waren wir schon nur noch unter Genua unterwegs. Das Reffen bei 35 Knoten mitten in der Nacht und die durchziehende Kaltfront waren das “hässlichste”, das wir erlebten. Die diffuse Welle, die unter der FRIENDSHIP krachte, machte uns am meisten zu schaffen. Nicht etwa, weil sie dem Boot schaden würde. Nein, es ist einfach der Lärm, den sie verursacht.
Schnell weg vor dem Tief
In den letzten 2 Tagen auf See gaben wir richtig Gas. Wir nutzten Motor und Segel gleichzeitig. Mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von rund 8 Knoten “heizten” wir unserem Ziel entgegen. Denn wir wussten: Westlich von uns rückt ein Tiefdruckgebiet an, das wir nicht mit abbekommen wollten. Und der Wind am nächsten Tag gab uns recht. Mit bis zu 40 Knoten pfiff er durch die Marina. Wir waren einfach nur froh, angekommen zu sein. 🙂