Nach den ersten beiden Segeltagen gönnten wir uns einen Tag Pause vor Guadeloupe. Doch das Ziel stand fest: St. Martin. Also hatten wir am Freitag und Samstag nochmal zwei spannende und anspruchsvolle Segeltage in der Karibik vor uns.
Nachdem wir vor Guadeloupe einen entspannten Tag mit Baden, Schnorcheln und Relaxen verbracht hatten, ging es am Freitag direkt früh los. Um 05.30 Uhr gingen die Maschinen an und Maren gab Gereon das Kommando “Anker auf”. Schritt für Schritt zogen sie den Anker aus dem sandigen Untergrund und verließen dann die wunderschöne Bucht mit Ziel St. Kitts. Da Wind aus Nordost mit rund 20 Knoten vorhergesagt war, setzten die beiden das Großsegel direkt im zweiten Reff. Und dann ging es los. Erst noch langsam, dann immer schneller. Zum Wachwechsel auf Rainer und Bodo um 08.30 Uhr fuhren sie mit rund 8,5 Knoten über Grund.
Mit 8 Knoten – Segeln in der Karibik
Die Crew wächst immer mehr zu einer Einheit zusammen und besonders Segelneuling Luca macht sich gut. Wenn er nicht gerade am Steuerstand seine Fähigkeiten als Steuermann verbessert, liest er die gängige Segelliteratur.
Mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von rund 8 Knoten rauschten wir den Tag über dahin. Besonders für Maren eine Überraschung. Denn nach der beschaulichen Atlantiküberquerung 2022 ist es immer wieder eine Überraschung, dass die FRIENDSHIP von Mara1One doch so “rennen” kann.
Pünktlich zum Sonnenuntergang fiel dann der Anker im Süden der Insel St. Kitts. Für den letzten Schlag nach St. Martin ging es dann auch am Samstag wieder früh weiter. Um 08.00 Uhr ging der Anker hoch. Bei Vorhersagen von mehr als 20 Knoten Wind mit starken Böen setzte Rainer das Großsegel direkt im dritten Reff. Sobald wir den Windschatten von St. Kitts hinter uns hatten, ging der Spaß los. Maren und Gereon waren auf der Flybridge und wechselten sich damit ab, die FRIENDSHIP in den Böen und durch die Atlantikwelle in Richtung St. Martin zu steuern. Es war anspruchsvoll, hat ihnen auch sehr viel Spaß gebracht. Mittags wurden sie dann von Bodo und Luca abgelöst.
Ziel St. Martin und Start der Vorbereitungen
Die Anfahrt nach St. Martin gestaltete sich spannend. Zwischendurch hatten wir eine Wassertiefe von nur 5 Metern, aber auch immer wieder eine Menge zu schauen. Über uns gingen die Flugzeuge auf ihrem Landeanflug auf Sint Maarten durch. Sie waren so nah, dass man sich hätte Sorgen können, ob sie uns nicht den Mast abfliegen. So gingen sie rund alle 20 Minuten über uns runter. Kurz vor der angesteuerten Ankerbucht sahen wir dann die hässlichste Motoryacht. Sie sieht aus wie ein Bügeleisen und sorgte an Bord für ordentlich Gesprächsstoff.
Nun liegen wir vor St. Martin vor Anker. Es gehen die Vorbereitungen für die Atlantiküberquerung los.